Am Sonntag, dem 05. Februar 2023, fanden in Neuss Weckhoven, ausgerichtet durch den TuS Reuschenberg die Bezirks-Einzel-Meisterschaften (BEM) der U15 statt. Für den VfR Büttgen hatten sich ja gleich beide Starter der Kreismeisterschaften U15 erfolgreich für die nächste Stufe qualifizieren können (Bericht der KEM ist hier) und so machten sich Lena S. und Finn R. gemeinsam auf den Weg, um wieder ihr Bestes auf der Matte zu geben.
Bemerkenswert ist der Zusammenhalt zwischen den Kämpfern, denn obwohl Finn schon um 9:00 Uhr auf die Waage musste, Lena aber noch bis 14:00 Uhr Zeit gehabt hätte, fuhren beide zusammen, damit sie sich gegenseitig beim Aufwärmen und auch während der Wettkämpfe unterstützen konnten. Finn blieb dann natürlich auch, bis Lena mit ihren Kämpfen nachmittags fertig war. Und ist das nicht schon toll genug, vervollständigte Jolie L. noch das Kleeblatt, denn obgleich sie auf der KEM leider krankheitsbedingt nicht starten und somit auch nicht das Ticket für die BEM lösen konnte, war sie ebenfalls von Anbeginn bis zum Ende der Veranstaltung mit dabei, um die beiden zu unterstützen. Super, Ihr 3! Als Betreuer war übrigens wieder Claus Clüsserath vor Ort, der die drei auch trainiert.
Eigentlich stand alles auf grün, doch hatten die Sanitäter leider das Pech, auf der Fahrt zur Wettkampfhalle in einen Autounfall verwickelt zu werden, und da auf dieser Ebene ein Turnier nicht ohne Sanitäter beginnen darf und leider kein Arzt zufällig in der Halle war, der übergangsweise hätte einspringen können (wieso klappt das in den Filmen dann immer...?), hieß es erst einmal warten, bis mit knapp 40 Minuten Verspätung die Kämpfe beginnen konnten. Und obwohl es die meisten Kämpfer recht eilig hatten und mit schnellen Ippon-Wertungen (vorzeitiger Sieg) die Zeit wieder einholen wollten, gelang das nicht so ganz und so hatten sich bis zum Beginn der Kämpfe der Mädchen schon 2 Stunden Verspätung auf der Uhr angesammelt, bedingt auch durch ein paar kleinere Verletzungen, wie Nasenbluten & Co, die aber dennoch eine Unterbrechung, teilweise Behandlung und Wischen der Matte mit sich bringen.
Aber zurück zu Finn und die Klasse bis 37 kg. Als Kreismeister wird man zuerst gegen die niedriger Platzierten der anderen Kreise gesetzt (was aber auch nicht unbedingt etwas heißen muss) und so konnte er, etwas unterstützt durch das Krankheitspech einiger Gegner, schnell bis ins Halbfinale vorziehen. Dort traf er auf einen starken Gegner, den Kreismeister des Kreises Wuppertal, der schon in seinen beiden ersten Kämpfen gezeigt hatte, dass er es auch eilig hat und mit ihm nicht gut Kirschenessen ist, aber Finn ließ sich durch den etwas ungestümen Kampfstil nicht anstecken und blieb ruhig und konzentriert und konnte nach einem halben Punkt für einen Wurf und einem weiteren Haltegriff den Kampf vorzeitig für sich entscheiden und stand im Finale. Dort traf er dann auf den Kreismeister des Kreises Nordrhein Süd, der Finn leider werfen und unglücklich auf der Schulter festhalten konnte, so dass Finn hier diesmal noch das Nachsehen hatte. Aber wie schon bei der KEM erwähnt: Finn wollte als U13 Kämpfer eigentlich nur mal in die U15 reinschnuppern und fährt nun sogar nach Erlangen der Silbermedaille am 18. Februar, dem Karnevalssamstag, zu den Westdeutschen Einzel Meisterschaften (WdEM) nach Dormagen. Die Ausschreibung hängt unten an, falls noch jemand zum Zuschauen und Anfeuern mitfahren möchte.
Nach der Siegerehrung, bei der der Bezirkstrainer alle Platzierten zum Stützpunkttraining nach Düsseldorf, Duisburg oder Mönchengladbach einlud, begann die Zeit des Wartens, denn nun kamen erst die "schweren Jungs" bevor dann die Mädchen endlich auf die Matte zum Kämpfen durften. Doch Lena hatte sich auch auf diese Phase bestens vorbereitet und konnte noch schnell ein paar Vokabeln für die Schule lernen. Ansonsten konnte man die Zeit natürlich auch zum Fachsimplen oder zum Stöbern in den ausgestellten Kleidungsstücken und Accessoires nutzen.
Doch dann ging es los und mit vertauschten Rollen betraten die beiden wieder zum Aufwärmen die Matte, denn diesmal war Lena natürlich in der Tori Rolle, der Rolle des Angreifenden und Werfenden.
Lenas Gewichtsklasse bis 48 kg wurde in einem 32er Pool ausgekämpft und mit etwas Glück der Tüchtigen konnte auch Lena schnell die ersten beiden Stufen überspringen. In ihrem anschließenden Kampf traf sie auf die 2. aus dem Kreis Nordrhein Süd und lange war es ein Kampf auf Augenhöhe, beide hatten einen halben Punkt für eine schöne Wurftechnik bekommen, doch kurz vor Ende konnte Lenas Gegnerin doch noch die entscheidende Wertung erlangen, das was schade! Aber noch konnte es ja über Trostrunde weitergehen, wo Lena in ihrem nächsten Kampf auf die Kreismeisterin des Kreises Rhein-Ruhr traf und der Ablauf wiederholte sich wie im Kampf davor: beide waren ungefähr gleich stark, erhielten beide je einen halben Punkt für einen schönen Wurf und leider hatte wieder die Gegnerin am Ende den glücklicheren Ausgang für sich. Klar, dass Lena da traurig war, denn auch diese beiden Kämpfe hätte sie gewinnen können. So wurde es heute leider nichts mit dem Platz auf dem Treppchen und der Teilnahme an der WdEM, aber immerhin ein achtbarer 7. Platz.
Erwähnt sei noch kurz, dass hoher Besuch in der Halle war, denn Peter Frese, der knapp 20 Jahre lang der Präsident des DJBs und des NWJVs war und vom DJB zum Ehrenpräsident ernannt wurde, Träger des 8. Dans im Judo, mischte sich unter die Zuschauer und Betreuer um zu sehen, was denn "seine Wuppertaler" so erreichten. Peter ist auch seit knapp 10 Jahren Mitglied in der Judoabteilung des VfR Büttgen, zu der ihn schon viele Jahre freundschaftliche Verbindungen halten. Er lässt alle Mitglieder herzlich grüßen.
Bereits am Tag zuvor, am 04. Februar 2023, fanden die BEM der Altersklasse U18, ebenfalls in Neuss, aber in einer anderen Halle und ausgerichtet durch die TG Neuss statt. Für den VfR ging dort Tristan P. in der Gewichtsklasse bis 66 kg an den Start.
Tristan war hochmotiviert, konnte er doch an vielen interessanten Turnieren, auch im angrenzenden Ausland, leider nicht teilnehmen, weil er eine fast 2-monatige Pechsträhne von Verletzungen und Erkrankungen zu überstehen hatte.
Nun ist er zwar zum Glück wieder gesund, aber dennoch müssen die Wochen des Trainingsverzichts auch erst einmal wieder aufgeholt werden, was nicht von heute auf morgen geht. So galt die Teilnahme an den Bezirks Einzel Meisterschaften auch als Standortbestimmung für die körperliche und mentale Fitness.
Bei der U18 kann man sich übrigens direkt zur BEM anmelden, man muss sich nicht über die Kreismeisterschaften qualifizieren, was aber nichts über das Niveau aussagt, denn ganz im Gegenteil, so gilt der Bezirk Düsseldorf als einer der leistungsstärksten Bezirke in NRW, das wiederum knapp ein Viertel der bundesweit aktiven Judoka stellt und somit eine Vorreiterrolle unter den Bundesländern inne hat.
Doch zurück zu Tristan. Er zeigte auf der Matte eine gewohnt hohe Flexibilität an Wurftechniken, variierte geschickt die Seiten und mischte der jeweiligen Situation angepasst Fuß- und Hüfttechniken, so dass seine Gegner sich nur schwer auf ihn einstellen konnten und Tristan Runde um Runde weiter nach vorne kam. Doch leider verließ ihn am Ende das Glück, das man auch braucht und so musste er sich doch noch knapp vor dem erhofften Platz auf der Siegertreppchen seinem letzten Gegner geschlagen geben und musste letztlich mit dem undankbaren 5. Platz zufrieden sein. So reichte es diesmal auch für Tristan leider nicht für die WdEM, aber der Wiedereinstieg in den Turnierbetrieb hat dennoch überzeugend geklappt.
Denn auch bei Tristan kommt noch hinzu, dass er dieses Jahr die Altersklasse gewechselt hat und nun noch zusätzlich zum Handicap der langen Trainingspause das erste Jahr in der Klasse der U18 an den Start geht.
Liebe Judoka, wir gratulieren Euch zu Euren Leistungen und Erfolgen und sind stolz auf Euch!
Beste Grüße
Das Judoteam
