Judo

Man ist nie zu alt, um noch etwas Neues zu beginnen …

11. Dezember 2022

Man ist nie zu alt, um noch etwas Neues zu beginnen …

… dachte sich Claus Clüsserath, Mitglied des Trainerteams der Judoabteilung des VfR Büttgen, als er nach kurzem Überlegen dem „Hilferuf“ der Kampfrichterreferentin des Kreises Düsseldorf, Jessica Meier, dass dringend weitere Kampfrichter im Kreis benötigt werden, folgte.

Nun ja, neu sind das Kampfrichterwesen und vor allen Dingen die diversen Regelwerke für ihn nicht, hat er doch schon vor 50 Jahren mit dem Judosport begonnen und in dieser Zeit die eine oder andere Regeländerung erlebt. Dies sowohl in seiner Zeit als aktiver Wettkämpfer, aber natürlich muss er als Trainer und Betreuer auf Wettkämpfen eh sattelfest und auf dem neuesten Stand sein.

So meldete er sich denn kurzentschlossen für den Lehrgang zur Kampfrichterausbildung an, der am dritten Adventswochenende am Freitag, dem 09.12. mit einem Theorieblock und am Samstag, 10.12.2022 mit einem Praxisteil vom sehr erfahrenen Referentengespann Jessica Meier, seit 8 Jahren Bundes-A-Kampfrichterin, dem Landeskampfrichterobmann und seit diesem Jahr IJF Kampfrichter Christian Freese sowie Jessicas Stellvertreter im Kreis Marcel Richter, Landeskampfrichter auf dem Weg zum Bundeskampfrichter, durchgeführt wurde.

Jessica eröffnete am Freitag mit einem Theorieblock, der per Onlinemeeting abgehalten wurde. Und obwohl das Thema, zudem in Verbindung mit Onlinemeeting, dröge und zäh klingt, war es sehr interessant und kurzweilig. Dazu trugen neben der angenehmen Art von Jessica sicherlich auch die Abwechslung in der Durchführung bei: so kam es nicht zur Folienschlacht, sondern es wurden offene Diskussionen im gesamten Plenum der knapp 20 Teilnehmer geführt, neben anschaulichen Beispielen aus ihrer langjährigen KR-Empfehlung wurde noch mit Videosequenzen zu den jeweiligen Themenschwerpunkten aufgelockert und auch sehr anregend waren die Gruppenarbeiten, in denen konkrete Aufgabenstellungen erarbeitet werden sollten. So herrschte kurz nach 21 Uhr unisono große Vorfreude auf den zweiten Tag, an dem die Praxis im Vordergrund stehen sollte.

Die Teilnehmer trafen am Samstag kurz vor 9 Uhr in der Sporthalle des Walter-Eucken-Berufskollegs auf der Suitbertusstraße in Düsseldorf, Heimat des Post SV Düsseldorf, ein, um mit vereinten Kräften erst einmal die Matte aufzubauen. Etwas Bewegung tat auch gut, war die Heizung in der Halle leider nicht betriebsbereit, was bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt auch in der Halle zu für den Judosport eher ungewöhnlichen, klimatischen Bedingungen führte. Aus diesem Grund wurde auch bereits im Vorfeld schon vom Referententeam zu einem ungewöhnlichen Dresscode geraten und nahezu alle Akteure waren der Kälte wegen mit dicken Socken und Skiunterwäsche, T-Shirt, Pulli oder ähnlichem unter dem Judogi auf der Matte.

Nach der notwendigen Orga in Form von Passkontrolle und Registrierung in den Listen, ging es dann auch gleich los. Heute standen Christian und Marcel als Referenten im Mittelpunkt, da Jessica der Geburt ihres zweiten Sohnes entgegen sieht und sich folgerichtig körperlich zurücknahm. Nach einem Aufwärmen mit kurzweiligen Kennenlernspielen wurde die Regelkunde des Vortages noch einmal aufgegriffen und an anschaulichen Demonstrationen in der Praxis verdeutlicht und vertieft. Auch hierbei kamen wieder Gruppenarbeiten zum Einsatz, so dass jeder gefordert war. Wobei es irgendwie nicht mehr alle Teilnehmer des Vortages in den Lehrgang geschafft hatten, sodass es nur noch 15 Anwärter im Praxisteil waren. Hoffentlich gab es nicht gesundheitliche Gründe für diesen Schwund!

Nach der Mittagspause kam dann die Feuertaufe: vier Youngster und zwei Senioren vom Post SV hatten sich freundlicherweise trotz Vorweihnachtstrubel zur Verfügung gestellt und kämpften unter Leitung der angehenden Jugend- und Kreiskampfrichteranwärter, was das Zeug hält. Gerade die Senioren hatten dabei auch extra die ein oder andere kniffelige Situation eingebaut, so dass alle Teilnehmer des Kurses ihr ganzes erlerntes Wissen bemühen mussten. Jessica, Christian und Marcel standen aber auch hier mit Rat und Tat zur Seite und eher unüblich für den normalen Kampfbetrieb, wurde das Geschehen auch öfters unterbrochen, um die jeweilige Situation direkt frisch zu erörtern. Von der Atmosphäre in der Halle angeregt, beteiligten sich auch vier der Teilnehmer als weitere Kämpfer am Wettkampfgeschehen auf der Matte, so dass neben den besetzen Klassen U11 und Senioren auch noch weitere Altersklassen, die U13 und die U18, mit ihren Sonderregeln in der Praxis abgedeckt werden konnten.

Den Abschluss bildete dann ein Ausflug in KRAS, das KampfRichter Administrations System, das seinem Namen alle Ehre macht und eine krasse Onlineplattform rund um die Verwaltung der Kampfrichter, der Termine, Einsätze, Mattenbesetzungen und Lehrgänge ist.

Dann war leider schon Ende, es hätte noch ewig so weiter gehen können. Und alle Teilnehmer waren sich einig, dass dieser erste Durchlauf des Lehrgangs in der neuen, verkürzten Form der Durchführung sowie als Mix aus Online- und Präsenzteil voll geglückt ist. Vielen Dank auch noch einmal an Jessica, Christian und Marcel, aber natürlich auch an die kleinen und großen Kämpfer. Das war im wahrsten Sinne des Wortes ein richtig „cooler“ Lehrgang!

Bleibt uns noch, Claus ein gutes (und manchmal auch glückliches) Händchen bei seinen zukünftigen Entscheidungen auf der Matte zu wünschen, aber man ist ja auch nie allein und agiert immer als Team.

Beste Grüße und einen schönen 3. Advent

Das Judoteam

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