Am Samstag, dem 18. März 2023 besuchten wir den ersten Kampftag der 2. Bundesliga Männer in Leverkusen. Zu Gast war das Team von Koriouchi Gelsenkirchen.
Gab es anfangs ein recht großes Interesse an diesem Event, so kamen leider nach und nach immer mehr Absagen, so dass am Ende "nur" noch vier Personen übrig waren: Ava A., Nicole C., Marion Pfaff und Claus Clüsserath. Aber gesagt getan, ein Mann, ein Wort, so fuhr halt eine Wagenbesatzung voll an inetressierten Judokas nach Süden, um sich Judo-Sport eines besonderen Kalibers anzuschauen.
Als wir ca. 40 Minuten vor Kampfbeginn in der Halle eintrafen, war diese schon ordentlich besucht und die Tribüne unmittelbar an der Matte schon komplett besetzt, aber wir bekamen trotzdem noch gute Plätze, auch wenn wir diagonal auf die Kampffläche schauten und konnten das gesamte Geschehen nebst der Atmosphäre in der Halle verfolgen und genießen.
Zuerst machten sich die Mannschaften ausgiebig warm. Schon dabei sah man den Unterschied zwischen Uchi-komis, wie wir sie imTraining machen und denen, die ein Kämpfer auf diesem Niveau "mal eben so zum Aufwärmen" abspult. Da kommen wir sowohl in Anzahl als auch Geschwindigket nicht mit.
Dann verließen die Mannschaften die Halle, um pünktlich und von Musik begleitet offiziell einzulaufen. Zuerst kam das Team der Gäste aus Gelesenkirchen, dessen 11 Kämpfer sich auf einer Seite rechts vom Listenfühhrertisch aufstellten. Dann kam das Team der Gastgeber aus Leverkusen, dessen 25 Kämpfer einer Tradition folgend jeder von einem EInlauflkind der eigenen Jugend begleitet wurde. Na, vielleicht war das auch ein Grund des Füllgrades der Halle, wenn alleine 25 Kids und ihre Eltern mit am Rande des Geschehens waren :-) In jedem Fall brauchte das Team aus Leverkusen gleich zwei Seiten der Kampffläche, bis alle Platz gefunden hatten.
Bevor die Kämpfe begannen, wurde die Reihenfolge der Gewichtsklassen verlesen (diese werden immer neu ausgelost), alle Kämpfer namentlich vorgestellt und noch schnell ein paar Ehrengäste begrüßt, allen voran Frank Wieneke, der Olympiasieger von 1984 und Trainer im nahen Bundesleistungszentrum in Köln, dessen Sohn in den Reihen von Bayer Leverkusen kämpft. Das Foto von ihm ist nicht ganz gelungen, möge er es uns bitte verzeihen.
Dann übernahmen die Kampfrichter die Leitung des Geschehens und die Hinrunde mit den ersten sieben Kämpfen konnte starten. Nach etwas über einer halben Stunde hatten die Leverkusener nach vielen schönen Aktionen auf beiden Seiten mit 4:3 die Nase vorne und es folgte eine Pause, in der die Teams die Aufstellung für die Rückrunde besprechen konnten und abgeben mussten. Die Rückrunde dauerte etwas länger und Gelsenkirchen gelang es, das Ergebnis zu drehen: diesmal gewannen die Gäste mit 4:3 und so endete der Kampftag sehr harmonisch und gerecht mit 7:7 untentschieden.
Obwohl hier Judo auf höchstem Nieveau gezeigt wurde, kam es dennoch zu einer Disqualifikation nach der dritten Bestrafung, die nach eingehender Beratung des Kampfrichtergespanns auf der Matte verhängt wurde. Es gab allerdings keine grobe Unsportlichkeit, kein Foul, sondern drei leichte Bestrafungen, die z.B. durch geschicktes Agieren des Gegeners provoziert werden können. So ist neben der Technik, Geschwindigkeit und sicherlich auch Kraft und Fitness auch die Taktik bei einem Wettkampf mit entscheidend.
Nach dem letzten Verbeugen der Mannschaften folgten noch die obligaten Mannschaftsfotos beider Teams, bevor die Spannung dann so langsam wich. Das ist der Moment, wo auch die Zuschauer wieder auf die Matte dürfen, z,B. um sich Autogramme der Stars zu holen. Ava und Nicole waren natürlich auch dabei und sammelten auf den vorbereiteten Mannschaftsbildern beider Teams fleißig mit. Mag es Zufall gewesen sein oder nicht, so hatte man doch den Eindruck, dass sie zuerst die jüngeren Kämpfer der geschätzten Altersklasse 18 bis 22 Jahre ansteuerten ;-) Und natürlich durfte auch das Autogramm von Frank Wieneke und anderen alteren Judogrößen - wie z.B. den Stutz-Zwiliingen Michael und Bernd, Daniel Gutsche unc Michael Weyres, nicht fehlen, auch wenn diese heute nicht selber auf der Matte aktiv waren.
Beeindruckend ist noch, dass es einen zentralen Wäschedienst für die Judoanzüge bei beiden Teams gibt. Einfach alles auf einen Wagen legen bzw. in diverse Bütten erpacken, ab damit durch die Mitte und zum nächsten Kampftag ist wieder alles ordentlich gewaschen für die Kämpfer verfügbar. Das wäre für uns doch auch mal eine Verbesserungsidee ;-)
Toll ist, dass man bei Bayer auch für den Spitzensport nach wie vor keinen Eintritt bezahlen muss. So war es bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir Leverkusen bereist haben. Und vielleicht sind wir beim nächsten Mal wieder mit einer etwas größeren Truppe vor Ort und fiebern mit den Kämpfern mit.
Beste Grüße
Das Judoteam
