Judo

Judokas und andere Sportler verurteilen weltweit das Verhalten von Wladimir Putin

27. Februar 2022

Judokas und andere Sportler verurteilen weltweit das Verhalten von Wladimir Putin

UPDATE 03.03.2022:

In einer aktuellen Erklärung bedauert die IJF den Krieg in der Ukraine und zeigt ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk. Die IJF unterstützt die Bemühungen von vielen Regierungen, die auf erfolgreiche Verhandlungen setzen, damit der Krieg beendet werden kann. Auch unterstützt sie den Ansatz, dem ukrainischen Volk mit Willkommensaktionen für die Flüchtlinge zu helfen oder materielle Hilfe zu geben. Sie verachtet Gewalt als Reaktion auf Gewalt. Als humanitäre Hilfe übergibt die IJF 200.000 USD für die ukrainische Judo-Familie. IJF-Präsident Marius Vizer dankt allen Judoka weltweit für ihren Beitrag, dem ukrainischen Volk in diesen schwierigen und traurigen Zeiten zu helfen. Hier geht zum offenen Brief der IJF.

Sportler aus Belarus und Russland dürfen nun doch nicht an den Paralympischen Spielen teilnehmen. Das teilte das Internationale Paralympische Komitee am Donnerstag mit.

Russische und belarussische Athleten werden auch vom Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) ausgeschlossen. Bei den Spielen in Finnland im März werden wegen des Ukraine-Krieges keine Teilnehmer aus den beiden Ländern zugelassen, wie die Europäischen Olympischen Komitees beschlossen.

Die Formel 1 wird künftig nicht mehr in Russland fahren. In der vergangenen Woche hatte die Königsklasse des Motorsports als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine zunächst nur den Grand Prix von Russland in Sotschi in diesem Jahr gestrichen. Die Formel 1 erklärte nun am Donnerstag, dass sie den Vertrag mit dem Veranstalter des Großen Preises von Russland gekündigt habe. Damit werde "Russland in Zukunft kein Rennen mehr haben."

Mick Schumachers russischer Formel-1-Teamkollege Nikita Mazepin muss den US-Rennstall Haas offenbar verlassen. Der Fernsehsender Sky berichtete am Donnerstag über die angeblich feststehende Trennung der Amerikaner von dem 23-Jährigen. Eine Bestätigung für den Vorgang gibt es bislang noch nicht.

Die DFL spendete eine Million Euro für die Menschen in der Ukraine und versucht sich gleichzeitig an einem Schlag gegen die Propaganda der russischen Staatsmedien. In die Spende fließen sämtliche Einnahmen ein, die in der laufenden Saison noch durch den Vertrag mit dem russischen Medien-Unternehmen Match TV vorgesehen sind – und von dem die DFL nach eigenen Angaben "in der aktuellen Situation nicht profitieren möchte".

Biathletinnen aus der ganzen Welt haben rund um das erste Rennen beim Weltcup im finnischen Kontiolahti Zeichen der Solidarität mit der Ukraine gesetzt. Am Donnerstag traten neben der deutschen Frauen-Staffel viele andere Teams mit gelb-blauen Herzen an ihrer Kleidung oder den Waffen an. Das gesamte tschechische Team erschien mit winterlicher Kopfbedeckung in den ukrainischen Nationalfarben.

Der europäische Schwimmverband Len wird bis auf Weiteres keine russischen und belarussischen Sportler zu seinen Veranstaltungen einladen. "Die Len verurteilt die von Belarus unterstützten Aktionen der russischen Regierung bei ihrer Invasion in die Ukraine aufs Schärfste", heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung.

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UPDATE 02.03.2022:

Nachdem der Fußball-Weltverband FIFA Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine bereits von allen Wettbewerben suspendiert hat, zieht nun die FIFA auch in der Videospiel-Welt nach: EA Sports entfernt alle russischen Teams aus FIFA 22. Auch beim Eishockey-Spiel NHL 22 werden alle Teams aus Russland entfernt.

Der Videospielhersteller Electronic Arts (EA) hat angekündigt, wegen des Kriegs gegen die Ukraine alle russischen Teams aus seinen Spielen der FIFA-Reihe und dem Eishockey-Spiel NHL 22 zu entfernen. Das geschehe in Übereinstimmung mit der Entscheidung der internationalen Verbände, die russischen Mannschaften von Wettbewerben zu suspendieren. Das verkündeten EA Sports FIFA und NHL am Mittwoch auf Twitter. Man stehe in Solidarität mit dem ukrainischen Volk und fordere ein Ende der Invasion in die Ukraine.

Die Entscheidung umfasse alle russischen Klubs sowie die Nationalmannschaft in den Spielen FIFA 22, FIFA Mobile und FIFA online. Beim Spiel NHL 22 werden zudem belarussische Mannschaften entfernt, wie es auf Twitter hieß.

Die Maßnahmen werden in den "kommenden Wochen" umgesetzt. Der Fußball-Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA hatten Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine von allen Wettbewerben suspendiert.

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UPDATE 01.03.2022:

Nun entzieht auch noch der Taekwondo-Weltverband Putin den schwarzen Ehrengürtel. Ihm war im November 2013 der 9. Dan in Taekwondo ehrenhalber verliehen worden. Weitere Details dazu gibt es hier auf der Onlinepräsenz des Spiegels. In der offiziellen Erklärung auf den Seiten des Verbandes äußert sich World Taekwondo wie folgt.

Wie der Spiegel weiter berichtet gibt es auch weitere Maßnahmen von anderen Verbänden:

Die nordamerikanische Eishockey-Profiliga NHL stoppte ihre Geschäftsverbindungen nach Russland. »Die National Hockey League verurteilt den Einmarsch Russlands in der Ukraine und drängt auf eine schnellstmögliche friedliche Lösung«, teilte die Liga in einem Statement mit.

Zuvor hatte am Montag das Internationale Olympische Komitee (IOC) angesichts der Invasion in die Ukraine empfohlen, russische und belarussische Athletinnen und Athleten nicht mehr an internationalen Wettkämpfen teilnehmen zu lassen.

Der europäische Handball-Verband EHF ist der IOC-Empfehlung gefolgt und hat Russland und Belarus vorerst suspendiert. Nach dem Beschluss des EHF-Exekutivkomitees vom Montagabend dürfen weder die Nationalmannschaften noch Klubs aus den beiden Ländern an europäischen Wettbewerben teilnehmen.

Auch der Eishockey-Weltverband (IIHF) schloss die russischen und belarussischen Mannschaften »bis auf Weiteres« aus allen Wettkämpfen aus. Damit folgt die IIHF anderen internationalen Verbänden wie der Fifa und Uefa. Zudem werde Russland die Gastgeberrechte für die Junioren-WM 2023 entzogen, hieß es in der Mitteilung von Montag.

Die Eishockey-WM in Finnland findet damit wohl ohne Russland und Belarus statt. Bei den Olympischen Spielen in Peking hatte Russland noch ganz knapp im Finale gegen Finnland den Titel verpasst. Eine Eishockey-WM ohne Russland war bislang nicht vorstellbar. 27 Mal hat die Sbornaja den Titel geholt und ist damit neben Kanada der Rekordsieger.

Auch der Volleyball-Weltverband FIVB hat Konsequenzen gezogen und Russland die Männer-Weltmeisterschaft entzogen. Ein neuer Ausrichter für das WM-Turnier vom 26. August bis 11. September werde nun gesucht, teilte die FIVB mit.

Der Eislauf-Weltverband Isu hat alle Wettbewerbe für Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus Russland und Belarus gesperrt. Ausdrücklich in diese Maßnahme eingeschlossen wurden sämtliche Funktionäre, Preisrichter und andere Offizielle.

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UPDATE 28.02.2022:

Auch die EJU (European Judo Union) gibt bekannt, dass sie Wladimir Putin den Titel des Ehrenpräsidenten der EJU aberkennen. Der bisherige Präsdient der EJU Sergey Soloveychik, der das AMt seit 2007 inne hat, tritt freiwillig zurück. Den Bericht dazu auf den Seiten des DJBs gibt es hier. Er findet dabei sehr offene Worte, deren Übersetzung hier nachzuelsen sind. Sein Interims-Nachfolger wird Otto Kneitinger.

Neben dem Judo Grand Slam in Kasan wurden mittlerweile auch alle anderen internationalen Judo Veranstaltungen in Russland von der IJF und der EJU abgesagt.

Auch in anderen Sportarten werden sanktionierende Maßnahmen ergriffen:

Der Fußball-Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA haben Russland von allen Wettbewerben suspendiert. Damit steht Bundesligist RB Leipzig kampflos im Viertelfinale der Europa League. Die für den März angesetzten Achtelfinalspiele zwischen Leipzig und Spartak Moskau finden nicht statt. Zudem hat UEFA die Zusammenarbeit mit dem russischen Sponsor Gazprom mit sofortiger Wirkung beendet. Schalke 04 hat sich ebenfalls von ihrem Hauptsponsor Gazprom getrennt.

Auch russische Basketball-Teams werden vorerst von der Euroleague und dem Eurocup ausgeschlossen. Betroffen sind in der Euroleague ZSKA Moskau, Zenit St. Petersburg und Unics Kazan. Lokomotiv Kuban Krasnodar spielt im Eurocup.

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27.02.2022:

Die internationale Judo-Familie und die weltweite Sportgemeinschaft positionieren sich klar und deutlich gegen die von Wladimir Putin angeordnete kriegerische Invasion der russischen Armee in die Ukraine.

Auch der DJB (Deutscher Judo Bund), der sich normalerweise politisch neutral verhält, verurteilte den von Russland begonnenen Krieg in der Ukraine. Hier geht es zur Stellungnahme des DJBs.

Kurz nachdem vom IOC die Aufforderung an die internationalen Verbände zur Absage aller großen Sportveranstaltungen in Russland und Weißrussland erging, sagte die IJF (International Judo Federation) den Judo Grand Slam in Kasan vom 20. bis 22. Mai ab wie auch der DJB berichtete. Es wird ferner erwartet, dass auch die EJU (Europäische Judo Union) mit der Absage des European Cup in Orenburg und des Cadet European Cup in Tula nachziehen.

Neben vielen anderen Maßnahmen wurde eine Petition gegründet, die Unterschriften sammelt, um Putin seine verliehenen Dan-Grade (er ist Träger des 8. Dans) und seine Ehrenpräsidentschaft bei der IJF abzuerkennen. Zur Petition geht es hier.

Die IJF hat am heutigen Sonntag Waldimir Putin als Ehrenpräsident und Botschafter der Sportart Judo suspendiert, wie die IJF selber und u.a. die Sportschau neben vielen anderen Onlineplattformen berichtet.

Wir möchten enden mit den Worten von Thomas Schynol (amtierender DJB-Präsident) und Frank Doetsch (Sprecher des Vorstands des DJB):

„Unser Mitgefühl ist bei allen betroffenen, leidenden und vom Krieg bedrohten Menschen.“

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