Judo

Gürtelprüfung nachts um 3 Uhr und andere Highlights der 3. Büttgener Judonacht

21. Mai 2023

Gürtelprüfung nachts um 3 Uhr und andere Highlights der 3. Büttgener Judonacht

Von Mittwoch, dem 17. Mai 2023, auf Donnerstag, dem 18. Mai 2023, und damit ein „langes Wochenende“ eher als bisher fand sie statt, die Neuauflage der Büttgener Judonacht vom VfR Büttgen 1912 e.V., nunmehr schon zum dritten Mal. Und wie man bei uns in der Region sagt, so ist alles, was mind. drei Mal geschieht, Tradition. Das lässt uns positiv hoffen, dass wir das Ziel einer jährlichen Durchführung in die Tat umsetzen werden können ;-)

Abteilungsleiterin Marion Pfaff und ihr Stellvertreter Claus Clüsserath hatten sich einiges Neues überlegt, was in Kombination mit nunmehr Altbewährtem für wieder einmal viel Spaß bei Jung und Alt sorgen sollte … und dies auch tat, so viel sei an dieser Stelle schon einmal verraten.

Das fünfköpfige Vorkommando traf sich gut eine Stunde vor den übrigen Teilnehmern in der Halle, um schon einmal die Matte weitestgehend zu legen, die Tische fürs Buffet aufzubauen und natürlich auch das Banner, das nicht fehlen darf, zu befestigen. Gegen 18 Uhr trafen dann die übrigen Teilnehmer ein, die sich nach dem Umziehen sofort beim Mattenlegen beteiligten und auch die Tische und Sitzgelegenheiten für die Mahlzeiten aufbauten. Mit ihnen traf auch unser „Routinier“ und Trainerkollege Herbert Thora ein, der bei der ersten Trainingseinheit und der Logistik der Frühstücksbrötchen am kommenden Morgen unterstützte.

Die aufgestellten Buffettische reichten nicht aus und bogen sich unter der Last der vielfältigen Köstlichkeiten, die die Eltern freundlicherweise wieder für die Abendverpflegung gespendet hatten. Vielen Dank dafür, das ist super klasse und sehr nett!

Dann ging es los: alle Teilnehmer versammelten sich auf der Matte, die Eltern auf den Bänken und Marion Pfaff eröffnete die Veranstaltung. Nach dem Angrüßen, das natürlich nicht fehlen darf, ging es zum sogenannten „Vorher-Foto“, das alle Akteure noch ausgeruht und bester Laune zeigt. An der Laune sollte sich ja auch nichts ändern, aber „ausgeruht“ traf nachher nach fast 24 Stunden Action doch nicht mehr auf alle zu.

Nach dem Foto begann die erste Trainingseinheit, die diesmal wieder für Interessierte zum Mitmachen ausgelegt war. Unter dem Motto „Eltern auf die Matte“ konnten Eltern und Geschwisterkinder einmal hautnah mit unserem schönen Sport in Kontakt kommen und nachdem jeder mit einer passenden Jacke und einem Gürtel ausgestattet war, ging es los. Neben den gut 30 Teilnehmern an der Judonacht und den 11 interessierten „Schnupperern“ wurde die Runde noch durch Teilnehmer aus der Seniorengruppe verstärkt, die sich als Trainingspartner für die Eltern zur Verfügung stellten. Eingangs erzählte Claus Clüsserath ein paar Daten und Fakten rund um Judo, bevor es dann in die Praxis ging. Natürlich wurde sich trotz des warmen Wetters ausreichend aufgewärmt, damit es nicht zu Verletzungen kam. Erste kämpferische Spiele leiteten dann über zum rückwärts und seitwärts Fallen, was dann die Basis für den ersten Wurf, einen O-soto-otoshi, bildete. Und klar wurde von Beginn an beidseitig trainiert. Im Anschluss kam mit Mune-gatame der erste Haltegriff im Boden dazu, bevor es wieder in den Stand ging und mit Uki-goshi gleich der zweite Wurf des Abends gelehrt und ausgiebig geübt wurde. Und getreu der Devise „auf einem Bein kann man nicht stehen“ wurde dann zum Abschluss noch Kuzure-kesa-gatame als zweiter Haltegriff eingeübt. Die Trainingseinheit wurde dadurch beendet, dass die Senioren noch ein paar Würfe aus dem Stoff der Höhergraduierten zeigten, um den Eltern auch hier einen guten Eindruck vermitteln zu können, was da noch auf einen zukommen kann im Rahmen einer lebenslangen Ausübung des Judosports. Denn Judo ist von klein auf bis ins hohe Alter möglich.

Nach dem Abgrüßen stellten sich alle Aktiven zum erweiterten Gruppenbild und im Nachgang wurden tatsächlich schon die ersten Absichtsbekundungen des Wiederkommens und Vertiefens von einigen „Schnupper-Eltern“ geäußert, was uns natürlich auch sehr freut, dass der Funke der Begeisterung für unseren schönen Sport überspringen konnte.

Die nachfolgende Stärkung in gemeinsamer Runde bot noch ausreichend Gelegenheit zum Austausch, bevor die Teilnehmer der Judonacht dann wieder unter sich waren. Petrus meinte es sehr gut mit uns und auch wenn es ohne Pulli oder Jacke gelegentlich etwas frisch war, konnten wir doch alle Mahlzeiten vor der Halle an der frischen Luft einnehmen.

Mit lockeren Spielen auf der Matte wurde die leichte Verdauungsschwere vertrieben, bevor es dann zum Prüfungsvorbereitungs- bzw. Techniktraining ging. Denn wir hatten ja in der Nacht noch Großes vor.

Gegen 22:00 Uhr bekamen wir hohen Besuch bei uns in der Halle: Ursula Baum, die Bürgermeisterin der Stadt Kaarst, ließ es sich nicht nehmen und kam zu uns, um den Kindern und Jugendlichen – erwachsene Teilnehmer hatten wir dieses Jahr, abgesehen von den beiden Betreuern, nicht – ein paar aufmunternde Worte für die bevorstehende Nacht zu zusprechen. Und spätestens jetzt war die letzte Müdigkeit, die sich vereinzelt eingeschlichen hatte, verflogen. Und na klar durfte auch ein Gruppenfoto mit Frau Baum nicht fehlen, die, nachdem sie sich verabschiedet hatte, gleich zeitnah in den sozialen Netzwerken über unsere Veranstaltung mit Bild berichtete. Vielen Dank für den Besuch und die liebe Unterstützung!

Gegen 23:30 Uhr unterbrachen wir dann erst einmal das Training, da uns freundlicherweise noch einmal frische Pizza als Mitternachtssnack in die Halle gebracht werden. 1000 Dank dafür! Und auch wenn der ein oder andere noch vom reichhaltigen Buffet gesättigt war, wurde dennoch gleich herzhaft zugeschlagen.

Als nächster Programmpunkt stand wie schon im letzten Jahr ein Film an (FSK 6 versteht sich), der bei den Jüngeren, die keine Prüfung machen wollten, eigentlich dazu gedacht war, etwas ruhiger zu werden und vielleicht doch etwas an der mitgebrachten Schlafunterlage zu horchen, aber das erweise sich als Trugschluss. Unser jüngster Teilnehmer hielt sogar die ganze Nacht ohne auch nur eine Sekunde Schlaf durch, bemerkenswert!

Nach dem Film ging es dann weiter mit Technik und Prüfungsvorbereitung für alle, die wollten und sich noch entsprechend fit fühlten. Und es ist kaum zu glauben, aber es war weiterhin sehr voll auf der Matte.

Gegen 3:00 Uhr beendeten wir die Trainingseinheit und es wurde ernst, denn elf Judoka von weiß bis orange stellten sich der Prüfungskommission, bestehend aus Marion Pfaff und Claus Clüsserath, um den nächsthöheren Kyu-Grad zu erreichen. War es doch auch für uns das erste Mal, dass wir an einer nächtlichen Prüfung teilnahmen, so waren wir umso mehr überrascht, wie gut es trotz dieser unchristlichen Stunde klappte. Und alle elf erreichten das gesteckte Ziel, nachdem Nummer 12 im Bunde sich doch noch im Vorfeld umentschieden hatte.

Die Prüfung dauerte etwas länger als im Vorfeld geplant, und so ging es „erst“ um kurz nach 5:00 Uhr weiter. Da zwei große Ereignisse bevorstehen, dieses Jahr 70 Jahre Deutscher Judo Bund und nächstes Jahr 50 Jahre Judo im VfR Büttgen, wollten wir noch ein paar neue Sache einüben, die wir dann aufführen werden. Wir hatten uns für „Distanzjudo“ entschieden, was auch bei den Akteuren gut ankam und emsig aufgenommen wurde. Beim Distanzjudo gibt es keinen direkten Körperkontakt zwischen Tori, der Person die wirft, und Uke, der Person die geworfen wird. Beide machen so eine Art Schattenjudo, führen ihre Bewegungen also komplett alleine ohne Partneraus. Der Fachbegriff dafür lautet beim Judo „Tandoku-renshu“. Da natürlich nicht jeder Wurf gleichgut für Distanzjudo geeignet ist, gab es zuerst ein Brainstorming, was man sich da denn vorstellen konnte. Danach wurden die Techniken noch einmal „normal“, also mit Anfassen geübt, bevor es dann ans Distanzjudo ging. War es anfangs gerade für Uke sehr ungewohnt, fühlten sich alle Aktiven doch recht schnell ins Thema ein und kaum zu glauben, gegen Ende klappen sogar erste Kombinationen und Kontersituationen. Echt toll, da habt Ihr unsere kühnsten Vorstellungen weit übertroffen!

Was wäre Judo ohne Wettkampf und so stand als nächster Programmpunkt Kämpfen mit Kamprichter an. Das sorgte dann noch mal für den nötigen Appetit, denn nach Wecken der dann vereinzelt eingeschlafenen Teilnehmer und einem Ausflug durch die Wasch- und Duschräume ging es zum Frühstück, das schon wieder ganz ausgezeichnet schmeckte.

Als nächstes und letztes Highlight stand eine Judo-Safari auf dem Programm, bei der alle, auch die 15- und 16-jährigen, mitmachten. Waren die ersten Aufgaben noch gleich mit unserem gewohnten Ablauf (zuerst Parkour-Laufen, dann Standweitsprung und abschließend Sockenzielwerfen), kamen dann zwei Neuerungen ins Programm.

Als der Parkour aufgebaut war, bekamen wir erneut Besuch und der Präsident des VfR Büttgen Hauptverein, Lutz Gerber-Orlean sprach den Judoka für den Endspurt noch einmal ein paar motivierende Worte zu.

Endspurt war dann auch gleich das angesagte Thema, denn Lutz Gerber-Orlean ließ es sich nicht nehmen, den ersten Parkour-Läufen noch beizuwohnen. Er staunte nicht schlecht, in welchem Tempo der Parkour absolviert und die Hindernisse in Form von Balancieren, Kraftübungen an der Bank, Slalom und überwinden eines Kastens gemeistert wurden. Er war sichtlich angetan von der Fitness unserer Mädels und Jungs, das hätte er sich so nicht vorgestellt.

Schweren Herzens verließ er uns wieder, um sich anderen Verpflichtungen zu widmen, und nach dem Standweitsprung und dem Sockenzielwurf ging es an den Kreativteil. Für diesen hatte Marion Pfaff sich diesmal etwas ganz Besonderes ausgedacht, denn er sollte von allen zusammen als Gruppenarbeit gelöst werden. Hierfür ging es nach draußen, wo ein Kreiderechteck darauf wartete, mit Kreide rund um die Themen Judo und VfR Büttgen gestaltet zu werden. Nach einer anfänglichen Beratung beschlossen die Teilnehmer, das Rechteck in neun Felder zu unterteilen, die dann jeweils zu dritt gestaltet wurden und das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie die Fotos der Entstehung und des fertigen Meisterwerkes eindrucksvoll belegen.

Im Anschluss an diese Aufgabe ging es zum gemeinsamen Mittagessen, für das wir von drei Familien mit gekochten Nudeln und einer einzigartig leckeren Profikoch-Tomatensauce versorgt wurden. Uih, war das lecker!

Nach dem Mittagessen ging es dann zum letzten Mal in die Judogis und auf die Matte, denn der Judoteil der Judo-Safari wartete. Auch hier haben wir etwas modifiziert, denn anstelle des japanischen Turniers sollten sich alle Judoka paarweise eine kurze Kata aus drei bis fünf Techniken überlegen und diese nach einer Einübezeit allen vormachen. Damit insbesondere die Novizen überhaupt eine Idee haben, wie denn so eine Kata (wörtlich übersetzt „Form“) abläuft, zeigten zwei höher graduierte Judoka zur Einstimmung Auszüge aus der Nage-no-Kata. Vielen Dank Euch dafür!

Nach eifrigem Üben wollten dann auch gleich alle zuerst vormachen, aber wir konnten die Akteure sortieren: was wir dann geboten bekamen, überraschte uns selber. Wir hatten zwar im Vorfeld schon angedeutet, dass es nicht die klassische Form sein muss, aber von rückwärts Betreten der Matte bis Einstieg in die Kata über eine Flugrolle bis zum Angrüßpunkt sowie einem Wechseln Stand und Boden und auch der Tori-Uke-Rollen wurden wir von einem Feuerwerk der Ideen überrannt. Wahnsinn! Das hätten wir uns in den kühnsten Träumen nicht vorstellen können und haben nun die Qual der Wahl, eine gerechte Bewertung für diese Meisterleistungen zu erstellen.

Kurz nach 15h waren wir fertig und nach dem obligaten „Nachher-Foto“ wurde zusammen die Matte abgebaut. Nach dem Durchfegen der Halle, Leeren der Mülleimer und Umziehen gab es dann noch Gelegenheit, in der Halle gemeinsam zu spielen, bis die Kids dann sukzessive von den Eltern abgeholt wurden. Diese legten auch noch einmal Hand an und halfen beim Verräumen der Bierzeltgarnituren.

Und natürlich gab es noch die ein oder andere Aufgabe, die Marion Pfaff und Claus Clüsserath noch zu erledigen hatten, bevor sie dann ziemlich genau um 17:00 Uhr also nach 24 Stunden, die Halle sehr zufrieden, aber doch sehr müde abschlossen.

Es hat uns super viel Spaß mit Euch gemacht, wir hoffen, dass das bei Euch auch so ist, wünschen Euch ein gutes Ausschlafen und freuen uns schon jetzt auf die 4. Büttgener Judonacht im kommenden Jahr!

Vielen Dank an alle Akteure und alle Eltern, die durch ihre Teilnahme, ihre Spenden für unser Buffet und die tatkräftige vielfältige Unterstützung zum Gelingen dieses Events beigetragen haben, Dank auch an Ursula Baum für ihren Besuch, die Motivation und ihre Unterstützung in den Sozialen Medien, Dank an Lutz Gerber-Orlean für seinen Besuch und seine aufmunternden Worte und vielen Dank an die Stadt Kaarst, die uns wieder einmal die Halle zur Verfügung gestellt hat und mit der Feuerwehr für die nötige Sicherheitsausrüstung sorgte.

Dann bleibt uns nur noch schließend zu enden: wir sehen uns nächste Woche auf der Matte beim Training und 2024 zur nächsten Ausgabe der Judonacht.

Halt Stopp, da fehlt doch noch was: die Ergebnisse der Judo-Safari!

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Gelbes Känguru:

  • Ava A.

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Roter Fuchs:

  • Anton S.
  • Henri T.
  • Levin B.
  • Luis H.
  • Samuel L.
  • Theo T.

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Grüne Schlange:

  • Kevin B.
  • Phillipp S.

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Blauer Adler:

  • Jannis K.
  • Jule K.
  • Lena S.
  • Lennja K.
  • Niilo S.
  • Ole R.
  • Philipp L.
  • Semi F.

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Brauner Bär:

  • Enno S.
  • Finn R.
  • Laura P.
  • Louisa R.

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Schwarzer Panther:

  • Jolie L.
  • Tristan P.

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Wer von den Teilnehmern das offizielle Set des DJB, bestehend aus Urkunde, Aufnäher für die Jacke und Aufkleber für den Judo-Pass, haben möchte, der meldet sich bitte bis zum 14. Juni bei einem der Trainer und gibt bitte auch gleichzeitig die 5,- € Kostenbeitrag ab.

Beste Grüße

Das Judoteam

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