Judo

Die Abe-Geschwister schreiben Geschichte!

25. Juli 2021

die Geschwister Abe mit ihren Goldmedaillen 2021 in Tokio - 31 Minuten lagen zwischen ihren Erfolgen
die Geschwister Abe mit ihren Goldmedaillen 2021 in Tokio - 31 Minuten lagen zwischen ihren Erfolgen

UPDATE 26.07.2021

Liebe Judoka, liebe Judofans,

nichts ist schlimmer als falsche Aussagen zu publizieren. Es tut mir sehr leid, aber bereits 9 Jahre vor den Abe-Geschwistern gelang es den Schweriner Brussig-Zwillingsschwestern Carmen und Ramona bei den Paralympics 2012 in London in den Gewichtsklassen bis 48 kg und bis 52 kg, nicht nur das erste Gold der damaligen Spiele für Deutschland zu holen, sondern auch die Sensation, am gleichen Tag als Schwesternpaar in unterschiedlichen Disziplinen / Gewichtsklassen jeweils ganz nach oben auf das Siegertreppchen klettern zu dürfen.

Carmen, die auch schon 15 Minuten vor Ramona das Licht der Welt erblickte, durfte sich einige Minuten vor ihrer Zwillingsschwester über den Gewinn der Goldmedaille freuen, doch Ramona folgte ihr schon wenige Minuten später.

Damit waren die Abes, anders als unten dargestellt, NICHT das erste Geschwisterpaar, dem diese Sensation gelang, zählen die Paralympics doch nicht minder viel als die Olympischen Spiele.

Besonders erwähnen möchte ich noch, dass Ramona und Carmen 4 Jahre später im Jahre 2016 bei den Paralympics in Rio de Janeiro wieder beide die gleiche Medaille holten, diesmal reichte es für beide für Silber. Wir wissen also schon jetzt, was wir 2024 mindestens von den beiden Abes erwarten dürfen ;-)

Liebe Brussig-Schwestern, es tut mir sehr leid und ich bitte meinen Faux-pas zu entschuldigen!

Beste Grüße und vielen Dank an Herbert Thora für den Hinweis

Claus Clüsserath

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Hallo liebe Judoka und liebe Judobegeisterte,

die 21jährige Abe Uta und ihr 23jähriger Bruder Abe Hifumi haben heute sowohl Judo- als auch Olympia-Geschichte geschrieben: noch nie zuvor ist es einem Geschwisterpaar gelungen, am gleichen Tag in verschiedenen Disziplinen / Gewichtsklassen Olympiasieger zu werden!

Groß war der Druck, der im Vorfeld auf den beiden lastete, wollte man dieses kleine Wunder doch gerade im heimischen Japan, dem Heimatland des Judos, schaffen. Und so war vor allen Dingen Uta nicht ganz so locker, wie sonst in ihren Kämpfen, doch die dreimalige Weltmeisterin und aktuell Dritte der Weltrangliste erreichte jeweils kurz vor ihrem Bruder, dem aktuell Fünften der Weltrangliste, der auch schon zweimal Weltmeister war und eine weitere Silber- und Bronzemedaille bei einer WM gewinnen konnte, das Halbfinale und das Finale und konnte sich auch wenige Minuten vor ihrem Bruder das Olympische Gold sichern.

Die beiden sind damit derzeit das Maß der Dinge in der Gewichtsklasse bis 52 kg bei den Damen sowie in der Gewichtsklasse bis 66 kg bei den Herren.

Wir gratulieren zu dieser tollen Leistung, die noch lange in den Geschichtsbüchern stehen wird!

Japan hat damit am 2. Tag der Judowettbewerbe bei der Olympiade die 3. von 4 möglichen Goldmedaillen gewonnen. Gestern sicherte sich bereits Takato Naohisa die Goldmedaille in der Gewichtsklasse bis 60 kg der Herren, während es für Tonaki Funa in der Gewichtsklasse bis 48 kg bei den Damen "nur" für Silber reichte.

Aber auch die deutschen Judoka haben drei Geschwister "am Start":

Morgen greift die 25jährige Theresa Stoll, Siebte der Weltrangliste, in der Klasse bis 57 kg bei den Damen aktiv ins Geschehen ein, ihre Zwillingsschwester Amelie, auch noch unter den Top-50 der Weltrangliste bis 57 kg, ist als Betreuerin und Trainingspartnerin für die unteren Gewichtsklassen mit dabei.

Bei den Herren müssen die Frey-Brüder noch etwas länger auf ihren Einsatz warten. Bis 100 kg geht der 30jährige Karl-Richard, aktuell Platz 24 der Weltrangliste, am 29. Juli an den Start. Sein Heimatverein ist der TSV Bayer 04 Leverkusen und er konnte bei Weltmeisterschaften auch schon zweimal auf dem Treppchen stehen. Sein 24jähriger Bruder Johannes, aktuell Platz 22 der Weltrangliste und als Einzelstarter beim JC71 Düsseldorf tätig, wird dann einen Tag später in der Gewichtsklasse über 100 kg versuchen, möglichst weit nach vorne zu kommen. Waren die beiden zuletzt gemeinsam im Süden in der Bundesliga tätig, starten sie nun gemeinsam für den Remscheider TV. Aber die beiden sind nicht alleine, denn neben ihrem Vater Karl-Heinz drückt auch noch der "mittlere" Bruder Gerrit Manuel, beide ebenfalls dem Judosport verbunden, von daheim feste die Daumen.

Und abschließend gibt es noch die Brüder Christophe und Maxime Lambert. Beide sind erfahrene Judoka, standen früher für den "Judo in Holle" zusammen auf der Matte und sind nun im Betreuerstab mit dabei. Christophe ist seit Anfang 2021 der Mannschaftsarzt der Deutschen Nationalmannschaft. Sein Bruder Maxime ist seit vielen Jahren der persönliche Trainer von Miryam Roper, die mittlerweile für Panama, dem Heimatland ihres Vaters, an den Start geht. So kam es, dass Maxime der Trainer des gesamten Judoteams Panamas wurde und zudem auch der Mannschaftsarzt. Hoffen wir, dass die beiden in ihrer Funktion als Mediziner nichts zu tun bekommen werden!

Ebenfalls eine beachtliche Judofamlie bei den Spielen ist Familie Bilodid aus der Ukraine. Während die 20jährige Daria, vierfache Weltmeisterin und aktuell Zweite der Weltrangliste, gestern in der Klasse bis 48 kg bei den Damen Bronze gewann, haben ihre Mutter und ihr Vater auch weiterhin alle Hände voll in Tokio zu tun, denn sie sind die Coaches des Ukrainischen Judoteams bei den Damen und den Herren.

Und natülich darf hier nicht unerwähnt bleiben, dass am 29. Juli auch unsere frisch gebackene Weltmeisterin, die 25jährige Anna-Maria Wagner, in der Gewichtsklasse bis 78 kg der Damen in Tokio als Favoritin auf die Jagd nach Edelmetall geht.

Wir drücken allen deutschen Starterinnen und Startern, auch den hier nicht genannten, feste die Daumen und wünschen viel Glück bei den Wettkämpfen!

Beste Grüße und und uns allen noch viel Spaß bei den TV Übertragungen.

Das Judoteam

PS: Links zu den kostenlosen Übertragungen und vielen Berichten stehen hier

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