Am Mittwoch, dem 26. Juni 2019, fand der letzte Kampftag der Vorrunde der diesjährigen Jukai-Liga bei uns in der Halle statt. Als Gäste durften wir die Mannschaft vom JC 71 Düsseldorf begrüßen. Die Spannung lag zum Greifen in der Luft, ging es für unser Team doch um nicht weniger als die Teilnahme an der Finalrunde am 07. Juli in Düsseldorf. Wir lagen mit dem Post SV, die ebenfalls am heutigen Tag ihren letzten Kampf gegen den Glehner TV hatten, gleich auf auf dem 4. Platz. Wir mussten also gegen die starken Düsseldorfer besser abschneiden, als der Post SV gegen den Glehner TV, um an Post vorbei zu ziehen oder mit mindestens 6 Siegen Vorsprung gewinnen, um noch den OTV oder den JC 71 selbst in der Tabelle abfangen zu können. Entsprechend motiviert waren unsere Judoka und auch wieder vom Trainerteam Marion Pfaff und Werner Adler hervorragend auf die Aufgabe eingestellt. Denn der JC 71 hatte auch schon 3 von seinen 4 vorherigen Begegnungen der Vorrunde gewonnen.
Leider gab es im Vorfeld etwas Aufregung, da der JC 71 mit reichlich Vorlauf zum Überlegen uns schon vor Wochen freundlicherweise bei unserer Bitte entgegen gekommen war, den Kampftag diesmal schon eine Stunde eher als sonst, also um 17:00 Uhr, wegen einer anstehenden Ehrung bei uns im Verein zu beginnen. Nun waren die Düsseldorfer sauer, da die Ehrung recht kurzfristig um 8 Tage nach hinten verschoben wurde, wir aber den Kampfbeginn nicht wieder nach hinten geschoben haben, um auch nicht unnötig Unruhe in die Planung aller Beteiligten zu bringen. Aber es hatte ja alles gepasst und auf mehrmalige Nachfrage wurde uns auch bestätigt, dass alle Aktiven da wären, im Gegenteil, man drängte uns sogar noch zu einem schnellen Beginn, da man möglichst rasch wieder aus der immer noch sehr warmen Halle herauskommen wollte.
So begrüßten Marion Pfaff und Claus Clüsserath die Gäste und unsere Heimmannschaft und nach dem Überreichen des Erinnerungsgeschenks übernahm Marion Pfaff das Aufwärmen der Starter, denn auch bei warmen Wetter muss man sich ordentlich aufwärmen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Danach nutzten beide Trainerteams noch einmal die Zeit, um den Mannschaften letzte Anweisungen mit auf den Weg zu geben und dann ging es los.
Der JC 71 war ohne Leichtgewicht angetreten und so konnte Lea D. kampflos unser Team mit 1:0 in Führung bringen. Jule K. hatte heute einen sehr starken Gegner erwischt und trotz sehr engagierter Kampfweise konnte sie die Niederlage leider nicht verhindern und so konnte der JC 71 zum 1:1 ausgleichen. Als nächste Starterin ging Maya K. für unser Team auf die Matte und obwohl ihr Gegner sich wohl viel vorgenommen hatte, konnte sie den Kampf schon nach etwas über einer halben Minute durch einen tollen Wurf für sich entscheiden und unser Team wieder mit 2:1 in Führung bringen. Nun kam Enno S. an die Reihe und obwohl er viele gute Ansätze und großen Einsatz im Boden zeigte, glich sein Gegner am Ende doch wieder zum 2:2 aus. Für den nächsten Kampf betrat Quinn B. die Kampffläche und machte seine Sache sehr gut. Obwohl er leider mit einem Waza-ari in Rückstand geriet, gab er nicht auf und kämpfte äußerst konzentriert weiter. Und kaum zu glauben, konnte er den Rückstand kurz vor Ende noch ausgleichen. Unentschieden, weiterhin 2:2. Die Spannung stieg, hier war noch alles offen. Als nächster trat Tristan P. an und ging ruhig und abgeklärt ans Werk. Sein Gegner hatte keine Chance und so holte Tristan einen sehr wichtigen Sieg zur erneuten 3:2 Führung für unser Team. Auch wenn Tristan schon einmal wieder vorgelegt hatte, lag nun eine große Bürde auf den Schultern von Oceane S., die den letzten Kampf für unser Team bestritt. Unglaublich ruhig und konzentriert ging sie zur Sache und ließ sich auch von der Unruhe, die ihr sehr agiler Gegner verbreitete, nicht anstecken. So gelang die Überraschung und unser Team führte 4:2.
Eigentlich wäre nun alles zu Ende gewesen, aber bereits vor dem letzten Kampf, also nachdem schon 6 Kämpfe gelaufen waren, erschien das Leichtgewicht vom JC 71 in der Halle und die Trainer baten darum, das erste Ergebnis zu unseren Gunsten zu anulieren und die Gewichtsklasse neu auszukämpfen. Vom Reglement her war alles klar: kämpfen dürfen nur die Kämpfer, die zum Angrüßen vor dem ersten Kampf der Mannschaftsbegegnung auf der Matte standen (streng genommen innerhalb der Wiegezeit auf der Waage waren, aber da bei Jukai ja noch nicht bei jedem Kampftag gewogen wird, eben halt das Angrüßen als Marker). Da die Jukai-Liga ja in erster Linie den Kids Spaß machen soll, machten wir uns die Entscheidung nicht leicht, kamen am Ende aber doch zu dem Entschluss, die Wertung stehen zu lassen. Den Ausschlag für unsere Entscheidung gab der Umstand, dass wir im Vorfeld mehrfach gefragt hatten und sogar vom JC 71 noch auf das Tempo gedrückt wurde. Von einem "da kommt noch einer nach, können wir noch etwas warten" war zu keiner Zeit etwas zu hören gewesen.
Dem Nachzügler wurde natürlich dennoch im Rahmen eines Freundschaftskampfes gegen Lea die Chance gegeben zu kämpfen. Ansonsten hatten ja bis auf Jan K., der tatkräftig anfeuerte und so das Team unterstützte, alle Judoka aus beiden Teams schon ihren Einsatz gehabt und aufgrund des Wetters bestand auch keine Nachfrage nach dem sonst immer angebotenen 2. Durchgang ohne Wertung, damit jeder mal gekämpft haben konnte. Lea gab im nun letzten Kampf des Tages alles, aber dennoch gewann ihr Gegner.
Abgesehen von der Irritation um den Zuspätkommer wurde auch noch von Seiten des JC 71 moniert, dass Tristan zu schwer sei für die Klasse, in der er gestartet war und man uns damit eigentlich recht offen des Schummelns bezichtigte. Tristan war aber erst vor wenigen Tagen, am 16. Juni bei einem offiziellen Turnier, den offenen Stadtmeisterschaften von Dormagen, gestartet und war dort ganz offiziell auch in "seiner" Gewichtsklasse bis 40 kg eingewogen worden, Aus diesem Grund lehnten wir auch das geforderte öffentliche Nachwiegen von Tristan ab, zumal auch hier das Reglement der Jukai-Liga eindeutig geregelt ist.
Schade, dass es gegen Ende nach einem ansonsten schönen Kampftag doch noch einmal etwas emotional wurde.
So endete die Partie letztlich 4:2, in der Unterbewertung 40:20 für uns. Nun begann das Bangen, wie war es der Post ergangen. Und als die Matten schon längst abgebaut waren und die Halle sich auch schon nahezu geleert hatte, kam dann die bittere Nachricht: der Post SV hatte mit 5:2 gegen den Glehner TV gewonnen und hatte damit in 35 Begegnungen genau einen Sieg mehr errungen und uns damit auf den 5. Platz gedrängt.
Knapper kann ein Ergebnis nicht ausfallen: alle 5 Erstplatzierten Vereine in unserem Pool haben von ihren 5 Mannschaftskämpfen 3 gewonnen und 2 verloren, alle 5 Teams haben damit 6 Punkte und uns trennte am Ende genau ein Sieg vom 4.Platz, der uns für die Finalrunde qualifiziert hätte.
Aber, liebe Kämpferinnen und Kämpfer, seid nicht traurig. Ihr habt in den letzten Wochen großartigen Einsatz gezeigt, wart zur Stelle, wenn gekämpft wurde und habt alles gegeben. Dass es dann am Ende an einem dummen Sieg liegt, ist bitter, aber so ist es nun einmal geregelt. Da Ihr Euch ja alle den 7. Juli fürs Finale freigehalten habt, könnt Ihr diesen Sonntag nun anders verplanen. Die Urkunden und Medaillen werden wir abholen und Euch wahrscheinlich nach den Ferien überreichen.
Wir sind richtig stolz auf Euch und wie gesagt, knapper kann es nicht ausgehen, wenn 5 Mannschaften eigentlich punktgleich auf dem ersten Platz liegen!
Nochmals Danke für Euren Einsatz, Ihr seid spitze!
Danke auch an Miriam Petzold und Herbert Thora für das Agieren am Listenführertisch und Danke auch an Uwe Kürsten und Werner Adler für die schönen Fotos. Und natürlich Danke für all die helfenden Hände beim Auf- und Abbau der Matte und sonstigen Gerätschaften.
Bleibt noch anzumerken, dass Claus Clüsserath, der wieder als Kampfrichter das Geschehen auf der Matte leitete, heute nicht seinen besten Tag erwischt hatte und gleich in zwei Situationen etwas unglücklich entschied. Da aber eine Entscheidung zugunsten unserer Gäste und eine Entscheidung zu unseren Gunsten ausgelegt wurde, glich sich dies am Ende auch wieder aus und machte daher keinen Unterschied, wurmt ihn aber trotzdem, wie sich alle vorstellen können, die ihn näher kennen ;-)
Beste Grüße
Das Judoteam
PS: nicht unerwähnt lassen möchten wir noch, dass das heute angetretene Judoteam vom JC 71 als einziges Team unserer Vorrunde nur aus Jungs bestand