Fußball

+++ "Jedes Spiel ist besser als eine Trainingseinheit" +++

18. Januar 2017

Die B1-Junioren.
Die B1-Junioren.

Im Alter der B-Junioren entschied sich der VfR vor der Saison dazu, gleich zwei Mannschaften zu melden. „Wir haben einen Kader von knapp 35 Spielern. Eine Mannschaft hätte bedeutet, dass jedes Wochenende bis zu 20 Jungs auf der Strecke geblieben werden. Also haben wir uns zusammengesetzt und uns trotz des Mehraufwandes dazu entschieden, zwei Mannschaften zu melden. So kann jeder Einzelne jedes Wochenende auf dem Platz stehen. Die für uns bestmöglichste Ausbildung ist gesichert“, erklärte Jugendleiter Patrick Radtke, der gemeinsam mit seinem Bruder Marc Radtke die B-Junioren trainiert. Es sind also zwei Mannschaften, über die hier zu berichten ist. Und dies ist durchaus ein Novum, wenn man bedenkt, dass gerade einmal elf Vereine aus Neuss und Kaarst überhaupt eine B-Jugend stellen.

Zunächst ging es in der Qualifikationsphase zur Leistungsklasse eng zu. Die B-Junioren zeigten eine klasse Leistung und fertigten den 1. FC Grevenbroich-Süd direkt zweistellig ab. Es folgte eine enorm unglückliche Niederlage gegen Weissenberg und eine weitere gegen Orken-Noithausen. Die Enttäuschung über die verpasste Leistungsklasse hielt jedoch nicht lange an. Denn dies ist eh erst zur kommenden Saison das Ziel der Mannschaft. Dann gehört der Großteil der Truppe nämlich dem älteren Jahrgang 2001 an – und kann die jüngeren mitziehen. Die Entwicklung der B-Jugend schreitet unabhängig von der Liga weiter voran. „Es klingt komisch aber die Kreisklasse eins ist auch eine enorme Herausforderung für die Jungs. Man darf nicht vergessen, dass sie gerade 14,15 und 16 Jahre alt sind. Da schwirren neben dem Fußball 1000 andere Dinge in den Gedanken der Jungs herum. Die Schule startet so langsam in die entscheidende Phase, neue Freundschaften werden geknüpft und natürlich spielen auch die ersten Freundinnen eine Rolle. Das kennen wir doch alle selbst noch“, so Radtke. Dass da in dem ein oder anderen Spiel die volle Konzentration auf den unsereins so geliebten Sport fehlte, ist nachvollziehbar, bleibt aber schade. Denn der aktuelle sechste Tabellenplatz in der Kreisklasse eins entspricht nicht dem Leistungsvermögen der Büttgener.

Beispiele dafür gibt es genug: Im Kreispokal hätten die Schwarz-Gelben den sehr ambitionierten Nachbarn aus Kaarst bezwingen müssen und scheiterte lediglich an den eigenen Nerven sowie der Chancenverwertung. So ging es ins Elfmeterschießen, dass die SG für sich entschied. Auch in der Feldmeisterschaft forderte die B-Jugend die SG komplett, musste sich erneut knapp geschlagen geben. Hinzu kommt das starke Abschneiden bei der jüngsten Hallenstadtmeisterschaften, bei der sich der gemeinsame dritte Platz mit der DJK Germania Hoisten gesichert wurde – unter anderem vor den Leistungsklassenmannschaften aus Kaarst und von Novesia Neuss (wir berichteten). Lediglich die SVG Weißenberg und der SV Rosellen schnitten besser ab. All dies zeigt, was in der Truppe steckt - wenn Zusammenhalt, voller Einsatzwille und Konzentration vorhanden ist.

In der Rückrunde geht es nun darum, die vorhandenen PS auf das Feld zu bringen, um in der Tabelle noch ein wenig zu klettern. „Ich bin optimistisch, dass wir noch etwas nach oben kommen können. Schön wäre es, wenn wir mindestens noch die ersten vier erreichen. Darauf kann man dann gut aufbauen. Anhand der Stärke der Jungs vergessen selbst wir Trainer ab und an, dass wir lediglich vier Spieler vom Jahrgang 2000 im Dunstkreis der B1 haben, wovon Yannik Strunk, ein ganz starker Innenverteidiger, leider schon die ganze Saison ausfällt. Da muss man den jungen Jahrgang auch einmal loben. Denn bei den Gegnern sind oft auch einige Brecher dabei. Manche, die in der vorherigen Saison noch leichtes Spiel hatten, müssen nun wieder deutlich mehr für den Erfolg arbeiten. Wir wachsen als Mannschaft weiterhin zusammen. Mit Florian Richter, Fabian Engels, Marc Wendemuth, Christoph Schädel-Höpfner, Lucien Sodji und Finn Heuing haben gleich sechs Spieler schon in der A-Jugend ausgeholfen. Vor allem Heuing und Sodji gehören immer wieder zu der älteren Mannschaft und machen dort auf sich aufmerksam. Besonders stolz sind wir auch auf unsere beiden 2002er Sami Ghori und Moritz Häming. Eigentlich müssten sie noch in der C-Jugend spielen, doch ihr Leistungsvermögen ist so hoch, dass sie in der B1 ganz klare Stammspieler sind und freiwillig schon für die A-Jugend auflaufen würden. Sie könnten sicherlich noch höher spielen, sind aber mit dem Herzen dem Verein verbunden“, beschrieb Radtke.

Zur Rückrunde kehrt mit dem Langzeitverletzten Tobias Coenen eine weitere wichtige Alternative für die Defensive zurück. Zudem haben sich die Neuzugänge Tim Thurow (von Teutonia Kleinenbroich), Sebastian Schüpper, Dennis Vidahl (beide von den Sportfreunden Vorst) und Jonas Köhlings (von der SG Kaarst) sehr gut eingefunden und fühlen sich in der Mannschaft pudelwohl. Die durchaus harten Abgänge von Ioshua Santos Lisboa, Cedric Coussot, Leon Pali und Shersat Mamo konnten somit aufgefangen werden. „Es ist ein eingeschworener Haufen, der dennoch für jeden Neuling willkommen heißt. Auch wir Trainer freuen uns jedes Mal über neue Spieler. Für Rückkehrer ist die Tür immer offen. Jeder der Lust hat, soll einfach mal bei uns vorbeischauen, egal ob 2000er oder 2001er“, sagte Radtke.

Denn Spielzeit ist garantiert. Dafür sorgt wie schon erwähnt, die Installation einer zweiten Mannschaft. Die B2 macht sicherlich gerade eine Entwicklung durch und musste sich in der Hinrunde noch finden – denn sie hat so noch nie zusammengespielt. Gegen den SV Bedburdyck-Gierath gelang jedoch vor kurzem der erste Erfolg in dieser Saison. So soll es weitergehen. Radtke: „Wir haben in der vergangenen Saison in der C-Jugend schon die Erfahrung mit zwei Mannschaften gemacht. Klar ist es frustrierend, wenn man häufig verliert. Allerdings haben sich in der vergangenen Saison einige Spieler durch die Einsätze bei der C2 so verbessert, dass sie nun wieder häufig in der B1 zum Einsatz kommen. Jedes Spiel ist besser als eine Trainingseinheit. Und bei uns darf sich keiner zu schade dafür sein, auch in der B2 zu spielen. Dies sieht man auch an den Einsätzen von fast einem Dutzend Spieler, die häufig B1 spielen. Und die Jungs, die fest zum Kader der B2 gehören, wie Mohamed Ghalawi, Yassin Terro, Noel Coutinho oder Zoltan Leßmann, hängen sich rein und freuen sich darüber, viel Spielzeit zu ergattern. Und wenn doch einmal Not am Mann ist, können uns die starken C-Junioren wie Simon Wende oder Leon Frisoli aushelfen“.

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