Das alles beherrschende Thema dieser Tage, Wochen und Monate geht auch am VfR Büttgen nicht spurlos vorbei. Nach der erneuten Zwangspause seit November sind zwar nun wieder gewisse Aktivitäten auf den Sportanlagen erlaubt; aber nur im Freien und mit großen Abständen. Insofern ist nach wie vor viel Kreativität gefragt, ob und wie die kleinen Freiheiten für die jeweiligen Sportarten einigermaßen sinnvoll umgesetzt werden können. Lediglich die Tennisabteilung, die bereits letztes Jahr von den Auswirkungen der Corona-Pandemie weitgehend verschont geblieben ist, wird auch dieses Jahr kaum Einschränkungen erfahren müssen.
So setzt man im VfR Büttgen auch weiterhin vorerst auf Online-Angebote, die seit dem erneuten Lockdown im November letzten Jahres zunehmend Einzug in das Vereinsleben gefunden haben. Der vom Gesamtverein eingerichtete Zoom-Account wird über die hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle zentral koordiniert und steht allen Abteilungen sowohl für Trainingsangebote als auch für Besprechungen, die ja ebenfalls nur online durchgeführt werden können, zur Verfügung. Derzeit werden zwei Erwachsenenkurse im Bereich Fitness angeboten, sowie auch mehre Einheiten Online-Mannschaftstraining für die Abteilung Handball. Diese Angebote sind den Mitgliedern des Vereins vorbehalten. Öffentlich hingegen sind zwei weitere Bewegungseinheiten, die sich an die Altersgruppe der Grundschulkinder richtet. Hier können sich auch Nichtmitglieder über die auf der website veröffentlichten Links zum Mitmachen beim Bewegungsangebot mit Finn anmelden.
FSJ-ler Finn ist darüber hinaus auch noch für die Fußballer aktiv, die über eine eigene Plattform verfügen und darüber praktisch alle ihre Sportler von Mini-Bambini bis Senioren aktiv halten. Damit jedoch nicht genug. „Einige unserer Übungsleiter bieten zusätzliche Challenges an, die für Abwechslung sorgen. Und es gibt mittlerweile viele Apps, wie beispielsweise Team-Fit vom LSB, die ebenfalls von einigen unserer Übungsleiter genutzt werden, um zusätzliche Anreize sowohl über Team- als auch Einzelaufgaben bieten zu können“, erklärt der Abteilungsleiter Fußball Jörg Kluitman. Ziel ist es, die Sportler so aktiv wie möglich zu halten, um für den Wiedereinstieg in den Wettkampf gerüstet zu sein. „Sogar die Alten Herren haben sich hierüber motivieren lassen." ergänzt der Abteilungsleiter der größten VfR-Abteilung und selbst AH schmunzelnd. Ursprünglich sollten nur zwei Gruppen im Laufduell gegeneinander antreten. „Die Verlierergruppe muss die Sieger zum Grillen einladen.“ Inspiriert durch die Vereinsaktion „Der VfR läuft…..“ befeuerten die beiden AH´s Thomas Sager und Andreas Pierlings die Challenge zusätzlich durch finanzielle Anreize, indem sie gemeinsam für jeden erlaufenen Km einen bestimmten Betrag zugunsten eines gemeinnützigen Zweckes spenden. Derart angestachelt werden wohl zum Ende der Aktion sicher 6.000 km erlaufen sein, vermutet Kluitman. Eine tolle Leistung!
Zuvor hatte die Fitness-Abteilung zu einer ähnlichen Aktion aufgerufen. Unter dem Motto „Der VfR läuft….“ waren viele VfR-Mitglieder ebenfalls für einen guten Zweck unterwegs, der spontan von den Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstandes privat gesponsert wurde. Aus dieser Veranstaltung konnten der Kinderkrebshilfe e.V. immerhin stolze 660 Euro übergeben werden.
So gut all diese Aktionen gemeint sind und mit viel Engagement seitens der Trainer ausgeführt werden, ersetzen sie doch kein Mannschaftstraining oder Wettkampf unter Präsenz und erst recht kein geselliges Beisammensein. „Allerdings bleiben die Gruppen so in Kontakt und das ist genauso wichtig“, betont Christoph Tillmanns von den Handballern. „Oft nutzen wir am Ende einer Online-Trainingseinheit die Gelegenheit zum Austausch und manchmal trinken auch schon mal ein Bier zusammen.“
So setzt man auch in der Abteilung Tischtennis nicht so sehr auf die sportliche Fitness. Zwar wird hier kein Bier getrunken, trotzdem steht der Spaß und der Kontakt im Vordergrund. Übungsleiter und Tausendsassa Sonkyiong Dröge veranstaltet regelmäßige Online-Spielenachmittage und Challenges für die jungen bis jugendlichen Tischtennisspieler. Das aber nicht nur für die des VfR Büttgen, sondern auch noch für die der SG Kaarst und der DJK Holzbütten, seinem eigentlichen Stammverein. „Sonky macht das wirklich gut und unsere Sportler sind alle begeistert“, weiß Abteilungsleiter Hermann-Josef Tombrink zu berichten. „Wir sind sehr froh über seinen Einsatz“, bei dem er tatkräftig aus der Abteilung unterstützt wird.
Wie es nun insgesamt sportlich weitergeht, wird man abwarten müssen. Vielerorts wurden die laufenden Wettbewerbe schon von den Verbänden abgesagt. Spannend bleibt damit auch die Vereinsentwicklung. Auch wenn es beim VfR bisher kaum coronabedingte Abmeldungen gab, konnten die normalen Abgänge nicht durch neue Anmeldungen kompensiert werden. Ohne geregelten Sportbetrieb wird das vermutlich auch so bleiben. „Daher können wir nur an die Solidarität unserer Mitglieder appellieren und hoffen, dass uns möglichst viele treu bleiben“, hofft der Vizepräsident des Vereins, Rainer Derichs. „Der Wettkampfsport wird es zwar schwer haben, wichtig ist jedoch, dass Jung und Alt wieder in Bewegung kommen. Hier unterstützen wir die bei der online durchgeführten Mitgliederversammlung formulierte Forderung des Sportbundes des Rhein-Kreises-Neuss nach pragmatischen Lösungen bei der Nutzung der Sportstätten, wenn es denn dann wieder losgehen kann mit dem Sport.“